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Unsere Vision: Alle Patienten erhalten Zugang zu medizinisch indizierten onkologischen Therapien.

Wieso wird dieses Projekt durchgeführt?

In der Schweiz profitieren wohnhafte Personen allgemein von einem qualitativ hochwertigen Gesundheitssystem. Insbesondere mit der Einzelfallbeurteilung nach Artikel 71a-d der Verordnung über die Krankenpflegeversicherung (KVV) besteht die Möglichkeit, Therapien frühzeitig über die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) zu vergüten, auch wenn diese noch nicht von der Schweizer Marktzulassungsbehörde (Swissmedic) zugelassen oder auf der Liste der durch die OKP zu vergütenden Medikamente gelistet sind (Bundesamt für Gesundheit).

In wenigen Einzelfällen kommt es allerdings vor, dass betroffene Patienten eine medizinisch dringend benötigte Behandlung von der Krankenversicherung nicht vergütet erhalten. Für die betroffenen Patienten wie auch für die behandelnden Ärzte stellen diese Ablehnungen eine grosse Belastung dar.

Das von April 2019 bis Dezember 2022 durchgeführte Pilotprojekt Swiss Patient Access Pilot («Pilotprojekt») hat genau an diesem Punkt angesetzt und aufgezeigt, wie solche in unserem Gesundheitssystem bestehende “Härtefälle” aufgefangen werden können. Der Lösungsansatz besteht in einer Begutachtung der Härtefälle durch unabhängige medizinische Experten, die anschliessend eine für die Zulassungsinhaberinnen verbindliche Empfehlung abgeben.

Das Swiss Patient Access Program (SPAP) ist eine Fortsetzung des Pilotprojekts mit Start am 1.7. 2023 und einer geplanten Laufdauer von 3 Jahren unter der Direktive der schweizerischen Gesellschaft für medizinische Onkologie (SGMO). SPAP baut auf den positiven Erkenntnissen des Pilotprojektes auf und verfolgt drei Projektziele:

  1. Weiterhin eine Lösung für die sogenannten Härtefälle im onkologischen Setting mit Einbezug von medizinischen Experten-Fachwissen anbieten (analog zum Pilotprojekt)
  2. Abschätzung des Patientennutzen basierend auf routinemässig erhobenen Gesundheitsdaten. Dafür soll mit einer gezielten Sammlung von Gesundheitsdaten innerhalb von drei Jahren ein Konzept sowie ein umsetzbares Modell für künftige Qualitätsregister zur Erhebung von geeigneten Parametern für den Beleg des Patientennutzen erarbeitet werden. Die dort entwickelten Beurteilungskriterien (Checkliste) werden konsequent innerhalb einer skalierbaren digitalen Lösungsumgebung angewendet.
  3. Die Findung einer langfristigen Lösung für das Problem der Härtefälle zu unterstützen in dem die Ergebnisse des Programms den Stakeholdern aus dem Gesundheitsheitswesen durch Publikation zugänglich gemacht werden. Das Programm wird, wie der Pilot, vollständig von den teilnehmenden Pharmafirmen finanziert.

Das Programm SPAP wurde 2023 in einer Zusammenarbeit zwischen der SGMO und Roche gestartet und beschränkt sich auf onkologische Therapien. Es steht ab dato allen weiteren Firmen zur Teilnahme offen.  Das Programn wird wissenschaftlich begleitet. Mit den aus diesem Program gewonnenen Erfahrungen soll mit allen involvierten Stakeholdern ein lösungsorientierter Dialog geführt werden, wie der Zugang zu medizinisch indizierten Therapien nachhaltig sichergestellt werden kann.

Ein Programm initiiert von der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) unterstützt von den teilnehmenden Pharma Unternehmen.